Mikroplastik

Mikroplastik findet sich in vielen Bereichen unserer Umwelt: in Böden, Sedimenten, Pflanzen, Tieren, der Luft und auch im Meer. Dadurch kann es letztlich in die Nahrungskette gelangen. Der Mensch trägt unbeabsichtigt zur Freisetzung von Mikroplastik bei, etwa durch Textilien, Reifenabrieb, Kosmetika, Waschmittel, Abfall, Landwirtschaft oder Industrie. Mikroplastik gelangt beispielsweise durch das Abwasser beim Gebrauch von Kosmetika, durch Textilfasern aus Waschmaschinenwasser oder durch Abrieb von Autoreifen in die Kanalisation. Auch wenn Kläranlagen das Abwasser von Mikroplastik befreien, kann es dennoch über Klärschlamm, der als Dünger genutzt wird, in den Boden gelangen.

Laut dem Österreichischen Umweltbundesamt ist Reifenabrieb die Hauptquelle für die Freisetzung von Mikroplastik in die Umwelt, gefolgt von der Abfallentsorgung und der Textilwäsche.

Der Mensch kann Mikroplastik auf verschiedenen Wegen aufnehmen: durch die Nahrung, die Luft oder über die Haut. Mikroplastik gelangt jedoch nicht durch intakte Haut in den Körper, wie es zum Beispiel bei der Verwendung bestimmter Kosmetika der Fall wäre. Ebenso wird Mikroplastik in so geringen Mengen über den Verdauungstrakt aufgenommen, dass es in der Regel über den Stuhl ausgeschieden wird, beispielsweise wenn man versehentlich Zahnpasta verschluckt.

Studien haben gezeigt, dass Meerestiere wie Fische, Muscheln und Garnelen Mikroplastik mit Plankton verwechseln und es als Nahrung aufnehmen. Dieses Mikroplastik ist auch in ihren Magen-Darm-Trakten nachweisbar. Dennoch ist die Aufnahme von Mikroplastik durch den Verzehr von Fischen und Meeresfrüchten sehr gering, da in der Regel nur ausgenommene Fische gegessen werden. Es gibt zudem Berichte, dass Mikroplastik auch in Lebensmitteln wie Meeresfrüchten, Salz, Zucker, Honig, Obst, Gemüse, Reis, Trinkwasser und Bier zu finden ist.

Mikroplastik kann nicht nur durch Umweltverschmutzung, sondern auch während der Herstellung, Zubereitung oder durch Verpackungen in Lebensmittel gelangen, etwa durch Abrieb in Salzmühlen oder von Deckeln.

 

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