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Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) informiert über die Bereiche Lebensmittel- und Verbraucherschutz sowie Tiergesundheit und Tierschutz.
Die Kommunikationsplattform VerbraucherInnengesundheit ist ein Serviceangebot des BMSGPK und richtet sich gezielt an
- Mitarbeiter:innen von Behörden
- Veterinärmediziner:innen
- Unternehmen im Bereich Lebensmittelsicherheit und Lebensmittelqualität
- den Tierhandel und Tierprodukthandel
- Personen die im Bereich Tiergesundheit und Tierschutz tätig sind
Seit Mai 2020 wird diese Seite auch für den Öffentlichen Gesundheitsbereich im BMSGPK genutzt und die betroffenen Behörden und Organisationen (Bund, Länder, BVB, AGES, GÖG etc.) erhalten Zugriff auf die geschützten Inhalte. Weitere Informationen
Topthemen
MKS-Ausbrüche in der Slowakischen Republik
Am 21.03. meldete die Slowakei drei Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Süden des Landes. Bei Tieren auf drei großen Rinderbetrieben wurden typische Symptome festgestellt und vom Referenzlabor das Vorliegen von MKS, Serotyp O bestätigt. Die Ausbruchsbetriebe in der Slowakei liegen unweit des Ausbruches in Ungarn, der am 7. März gemeldet wurde.
Die Maßnahmen der slowakischen Veterinärbehörden auf den Ausbruchsbetrieben sind im Gange, Schutz- und Überwachungszonen wurden eingerichtet. Seit 21.03 gilt in der Slowakei ein „Standstill“ – empfängliche, lebende Tiere dürfen damit innerhalb der Slowakei nicht transportiert werden, auch der internationale Tierverkehr ist ausgesetzt.
Transporte empfänglicher Tiere aus der Slowakei nach Österreich der letzten Wochen wurden erhoben, veterinärbehördliche vor Ort-Kontrollen haben gezeigt, dass es keine Hinweise darauf gibt, dass die Seuche durch Transporte aus der Slowakei oder Ungarn nach Österreich eingeschleppt wurde.
Wie der Eintrag des Virus in die Betrieb Ungarn und der Slowakei erfolgt ist, ist noch unklar. Das BMSGPK ersucht Halter:innen empfänglicher Tierarten eindringlich darum, penibel auf allgemeine Biosicherheitsmaßnahmen (saubere Stallkleidung, Quarantäne, Reinigung und Desinfektion von Transportmitteln, Zutritt für Betriebsfremde zu Stallhaltungen verhindern, etc.) zu achten bzw. diese aufgrund der angespannten Lage in unseren Nachbarländern zu erhöhen!
Für Menschen sowie andere Tiere als Klauentiere stellt das Virus keine Gefahr dar!
Weitere Informationen finden Sie hier.
Pest der kleinen Wiederkäuer (PPR) in Südosteuropa
Durch das Auftreten der Pest der kleinen Wiederkäuer (PPR) in Mitgliedstaaten der Europäischen Union (ab Juli 2024 in Griechenland, Rumänien und Bulgarien, im Jänner 2025 in Ungarn und aktuell erneut in Rumänien) hat sich das Risiko eines Seucheneintrages auch für Österreich dramatisch erhöht.
Im Zuge stichprobenartig durchgeführter Quarantäneuntersuchungen von Schlachtschafen aus Rumänien Ende Februar 2025 wurden bei einer Sendung PPR positive Tiere identifiziert, die daraufhin umgehend einer tierschutzgerechten Tötung unterzogen wurden. Durch die umfassenden Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen am Schlachthof und die vorbeugende Untersuchung aller Betriebe in der unmittelbaren Umgebung konnte Österreichs Status „frei von PPR“ bei der WOAH jedoch aufrechterhalten werden.
Österreich sieht sich vor diesem Hintergrund in der Beibehaltung intensivierter veterinärbehördlicher Kontrollen bestätigt und verfügt mittels Kundmachung präventive Maßnahmen, die beim Einbringen von Schlachtschafen und -ziegen aus Griechenland, Bulgarien und Ungarn einzuhalten sind.
Aus Rumänien dürfen gemäß Durchführungsbeschluss 2025/525 der EU bis vorerst 8. Juni 2025 keine empfänglichen Tiere in andere Mitgliedsstaaten verbracht werden.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Newcastle Disease (NCD) in Slowenien
Die Überwachungszone in der Steiermark zur Bekämpfung der Infektion mit dem Virus der Newcastle-Krankheit wurde mit 20.03.2025 (24.00 Uhr) aufgehoben. Die dazugehörige Kundmachung (GZ 2025-0.134.789), veröffentlicht in den AVN Nr. 2025/7, tritt mit 21. März 2025 außer Kraft (siehe AVN 2025/12-1 Kundmachung).
Am 14. Februar 2025 meldete Slowenien einen Ausbruch von NCD in einem Freiland-Legehennenbetrieb in der Region Podravska, unweit der Grenze zu Österreich. Um den Ausbruchsbetrieb (ca. 200 Legehennen) wurden eine Schutz- und eine Überwachungszone eingerichtet. Die Überwachungszone reicht bis in die Steiermark. Jene geflügelhaltenden Betriebe, die sich innerhalb der steirischen Überwachungszone befinden, werden stichprobenartig auf Symptome der NCD kontrolliert.
In Europa wurden in den letzten Monaten vermehrt Ausbrüche von NCD verzeichnet (Polen, Italien, Deutschland). Es gibt einen Impfstoff gegen die Newcastle Disease, der auf freiwilliger Basis eingesetzt werden kann. Die NCD ist in Österreich bei Geflügel zuletzt 1997 aufgetreten, wird aber bei Wildtauben derzeit vermehrt beobachtet. Weitere Informationen finden Sie hier.
TBC in Vorarlberg
Ende 2024 wurden die österreichischen Behörden von der Bayrischen Veterinärbehörde über zwei Tuberkulose-verdächtige Schlachtrinder aus Vorarlberg informiert. Die verdächtigen Herkunftsbetriebe in Vorarlberg wurden gesperrt und die Untersuchung sämtlicher Rinder eingeleitet. Bei einem der beiden verdächtigen Betriebe konnten die Untersuchungen bereits mit negativem Ergebnis abgeschlossen werden.
Bei dem zweiten Betrieb wurde - aufgrund der positiven Untersuchungsergebnisse im Hauttest - eine Auswahl an Tieren diagnostisch getötet um das Ausmaß der Infektion feststellen zu können. Aufgrund des festgestellten Ausmaßes war die Tötung des gesamten Bestands gemäß Rindertuberkulose-Verordnung zu entscheiden.
Parallel sind die Untersuchungen in den ausgeforschten Kontaktbetrieben angelaufen. Gleichzeitig finden die jährlichen Untersuchungen in den Sonderuntersuchungs- und Sonderüberwachungsgebieten (siehe Fachinformation) statt. Mit 14.01. sind in Vorarlberg aktuell 6 Rinderhaltende Betriebe gesperrt.
Fleisch und Milch werden von betroffenen Betrieben nicht mehr in Verkehr gebracht. Weitere Informationen finden Sie hier.
Geflügelpestsituation in Österreich
Die Ausbruchslage hat sich in den letzten Wochen entspannt, aus diesem Grund konnten die „Gebiete mit stark erhöhtem Geflügelpestrisiko“ ("Stallpflicht" für Geflügel) zu „Gebieten mit erhöhtem Geflügelpestrisiko“ zurückgestuft werden. Das gesamte Bundesgebiet gilt derzeit als Gebiet mit erhöhtem Geflügelpestrisiko, in welchen bestimmte Maßnahmen einzuhalten sind. Eine entsprechende Kundmachung ist mit 15.03.2025 in Kraft getreten. Weitere Informationen
Bericht 2024 über die Entwicklungen betreffend Lebensmittelsicherheit, Veterinärwesen und Tierschutz
Der Bericht 2024 über die Entwicklungen betreffend Lebensmittelsicherheit, Veterinärwesen und Tierschutz gemäß § 11 Abs. 2 KoDiG (Kontroll- und Digitalisierungs-Durchführungsgesetz) ist der erste seiner Art. Ergänzend zu dem alle 2 Jahre erscheinenden Tierschutzbericht und der Vielzahl an Publikationen auf den Webseiten des Ressorts bzw. der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bietet dieser Bericht den Leser:innen einen Überblick zu den Behördentätigkeiten, die dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz zugeordneten sind. Weitere Informationen.
Blauzungenkrankheit
Derzeit gibt es in Österreich Ausbrüche von BTV Serotyp 3 (BTV-3) in Salzburg, Vorarlberg, Tirol und der Steiermark sowie Ausbrüche von BTV Serotyp 4 (BTV-4) in Kärnten, Steiermark, Oberösterreich und in Niederösterreich.
Nach den letzten Ausbrüchen von BTV im Jahr 2016 (BTV-4) wurde die Krankheit in Österreich erfolgreich getilgt und bei der WOAH wurde der Freiheitsstatus für Österreichs erklärt. Aufgrund der Ausbrüche im September 2024 wurde dieser Freiheitsstatus sowohl bei der EU als auch der WOAH ausgesetzt. Das Vektormonitoring wurde wiederaufgenommen und das nationale BTV – Überwachungsprogramm verstärkt. Mit Impfungen gegen BTV-3 wurden begonnen, auch die Immunisierung gegen andere Serotypen ist möglich. Amtliche Untersuchungen für Verbringungen lebender empfänglicher Tiere werden von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (NRL) durchgeführt. Das Verbringen von klinisch gesunden Tieren ist innerhalb Österreichs ohne weitere Auflagen möglich; für Verbringungen in Mitgliedstaaten der EU sowie Drittländer stehen ausreichend Kapazitäten für PCR –Tests zur Verfügung. Weitere Informationen.
Afrikanische Schweinepest
Im Jahr 2024 gab es europaweit über 500 Fälle von Afrikanischer Schweinepest im Hausschweinbestand, wobei Serbien, Rumänien und die Ukraine besonders betroffen waren. Im Wildschweinbestand wurden nahezu 5.000 Fälle detektiert. Besonders betroffen waren die Länder: Polen, Deutschland und Bulgarien.
Auch die Situation in den direkten Nachbarländern (DE, SK, HU, IT) bleibt unverändert angespannt, ebenso wie das Geschehen in mehreren Ländern des Balkans. Einen umfassenden Überblick der Tierseuchenlage in Europa und die Risikoeinschätzung für Österreich liefert der monatlich aktualisierte Tierseuchenradar. Den aktuellen Stand der Ausbreitung in Europa finden Sie hier.
Es wird eindringlich von einer Mitnahme von Schweine- oder Wildschweinefleisch und von diesen Tieren stammenden Produkten aus betroffenen Gebieten gewarnt! Produkte aus privater Erzeugung, die nicht einer amtlichen Kontrolle im Herkunftsland unterzogen wurden, stellen ein großes Risiko für die österreichische Tierpopulation dar! Weitere Informationen.
Zusatzinformation
Aktuelles
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21.03.2025:
Kundmachung zur Festlegung von Sofortmaßnahmen beim Einbringen von kleinen Wiederkäuer aus bestimmten Gebieten zur Schlachtung in österreichische Schlachtbetriebe zur Prävention der Einschleppung der PPR -
21.03.2025:
MKS Ausbrüche in der Slowakischen Republik -
19.03.2025:
AVN 2025/12 veröffentlicht -
17.03.2025:
Kurzbericht zur Tiergesundheit Februar 2025 -
14.03.2025:
Hongkong Betriebslisten -
14.03.2025:
AVN 2025/11 Kundmachung zur Festlegung eines HPAI-Risikogebietes -
12.03.2025:
Kurzbericht zur Tiergesundheit Jänner-Dezember 2024 -
07.03.2025:
MKS-Ausbruch in Ungarn
EU-Audit
- Was sind EU-Audits und wie laufen diese im Bereich Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ab? Schritt für Schritt: Erklärvideos zu EU-Audits und Analysen in der Praxis