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Afrikanische Schweinepest (ASP) - Überblick
African Swine Fever (ASF), Afrikanische Schweinepest (ASP) betrifft Schweine
Inhaltsverzeichnis
Aktuelles zur ASP
Derzeit kommt die Afrikanische Schweinpest in zahlreichen EU-Mitgliedsstaaten vor (Belgien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Slowakei, Lettland, Litauen, Estland, Polen, Griechenland). Mit 10. September 2020 neu hinzugekommen ist Deutschland, wo die Erkrankung bei einem Wildschwein nahe der polnischen Grenze festgestellt wurde. Daneben verzeichnen die EU-Anrainerstaaten Russland, Moldawien, die Ukraine und Serbien zahlreiche Ausbrüche. Während in der Tschechischen Republik die Erkrankung erfolgreich bekämpft und getilgt wurde, ist in vielen anderen europäischen Ländern weiterhin keine Entspannung der Situation zu bemerken. Auch in großen Teilen Asiens, insbesondere in China, verursacht diese Tierseuche immense Verluste.
Die Afrikanische Schweinepest ist bisher noch nicht in Österreich aufgetreten, durch die zahlreiche Fälle im Osten Europas ist die Gefahr einer Einschleppung aber sehr hoch! Ein Ausbruch in Österreich hätte schwerwiegende Folgen, für Tiere und landwirtschaftliche Betriebe.
Seit 15.12.2019 sind in ganz Österreich tot aufgefundene Wildschweine der Veterinärbehörde zu melden. (BGBLA 2019 II 399 - ASP-Revisions- und Frühwarnverordnung)
Untenstehend sind die wichtigsten Informationen zur ASP zusammengefasst, detaillierte Fachinformationen zu Krankheit und Ausbreitung finden Sie hier
Was ist die Afrikanische Schweinepest?
Die Afrikanische Schweinepest ist eine äußerst ansteckende, meist fieberhaft verlaufende Seuche. Sie befällt Haus- und Wildschweine stellt jedoch für andere Tiere und Menschen keine Gesundheitsgefährdung dar. Der Erreger, ein Virus, ist sehr widerstandsfähig. Er kann Wochen bis Monate in Fleisch und Fleischwaren sowie in Schlachtabfällen überleben, in gefrorenem Fleisch sogar mehrere Jahre. Die Krankheit kann schnell und heftig (akut) oder langsam (chronisch) verlaufen, nicht immer werden typische Krankheitsanzeichen gezeigt.
- Detaillierte Informationen zur Ätiologie der ASP (AGES)
- FAQ zur ASP
- Diagnose und Krankheitsverlauf ASP - Präsentation zum Video
Wo kommt die ASP vor?
Diese, ursprünglich nur am afrikanischen Kontinent vorkommende Tierseuche breitet sich seit 2014 sukzessive vom Kaukasus kommend in Richtung Westen aus. Im Juni 2017 erfolgte die Bestätigung bei Wildschweinen in Zlin (Tschechische Republik), nur 80 km entfernt von der österreichischen Staatsgrenze. Während der Ausbruch in Tschechien mittlerweile erfolgreich getilgt werden konnte, sind mit Ungarn und der Slowakei zwei weitere direkte österreichische Nachbarländer betroffen. Aktuell kommt die ASP in großen Teilen Osteuropas, vom Baltikum bis zum Balkan vor, die betroffenen Länder verzeichnen Ausbrüche sowohl in Wildschweinpopulationen, als auch in schweinehaltenden Betrieben.
Im September 2018 meldete auch Belgien - hunderte Kilometer entfernt von den bis dahin betroffenen Gebieten - einen Ausbruch bei Wildschweinen. Dieser ist auf Verschleppung durch den Menschen (z.B. über weggeworfenen Reiseproviant) zurückzuführen.
Interaktive Karte der aktuellen Restriktionszonen in Europa Bild "Interaktive Karte der aktuellen Restriktionszonen in Europa" vergrößern
Detailliertere Informationen zur Seuchenlage
Was sind die Konsequenzen eines Ausbruches?
Bei Auftreten von ASP in einem Betrieb müssen alle Tiere getötet werden. Bei Auftreten von ASP "nur" im Wildtierbestand sind umfassende und großräumige Handelsbeschränkungen in den betroffenen Gebieten einzuhalten. Die Seuche führt daher zu großen wirtschaftlichen Verlusten, welche die gesamte heimische Schweinewirtschaft betreffen können. Des weiteren ist in betroffenen Gebieten die Jagd stark zu reglementieren, um einer Ausbreitung in der Wildschweinpopulation entgegenzuwirken.
Detaillierte Informationen zu den Bekämpfungsmaßnahmen und Rechtsgrundlagen
Wie wird die ASP übertragen?
Die Afrikanische Schweinepest wird vor allem durch infizierte Schweine und das Verfüttern kontaminierter Speiseabfälle übertragen. Das Virus kann aber auch über nicht gereinigte und desinfizierte Fahrzeuge, Ausrüstung und unsaubere Kleidung weiterverbreitet werden.
Übertragung ASP Bild "Übertragung ASP" vergrößern
Was kann ich tun?
Die obersten Ziele sind eine Einschleppung nach Österreich zu verhindern sowie allfällige Ausbrüche bei Wildschweinen oder Hausschweinen möglichst frühzeitig zu erkennen, um so schnell wie möglich Maßnahmen zur Eindämmung setzen zu können. Dafür sind die Veterinärbehörden auf Hilfe verschiedener Bevölkerungsgruppen angewiesen, die einen sehr wichtigen Beitrag leisten können.
Seit 15.12.2019 sind in ganz Österreich tot aufgefundene Wildschweine der Veterinärbehörde zu melden. (BGBLA 2019 II 399 - ASP-Revisions- und Frühwarnverordnung)
Jäger
Um Ausbrüche in der Wildschweinpopulation frühzeitig zu erkennen, sind tot aufgefundene und krankheitsverdächtige Tiere der Veterinärbehörde zu melden. Zudem spielt die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen eine wesentliche Rolle zur Vorbeugung einer Einschleppung in schweinehaltende Betriebe. Besondere Vorsicht ist bei Jagdreisen in betroffene Länder geboten.
- Maßnahmen in Österreich im gefährdeten Gebiet (für Jäger)
- Artikel im Weidwerk zur ASP vom April 2018
- Merkblatt JägerInnen
- Unterlagen zum BTSF Workshop Wildschwein und Jagd vom 19. September 2017
- Sitzungsunterlagen Wildschweine und Jagd Stand 4. Juli 2017
- Beitrag von Jagd und Natur TV zu ASP vom 1. Dezember 2017 (Link zur Jagd&Natur TV)
- Studiogespräch Jagd und Natur TV zur ASP vom 6. Juni 2018 (Link zu Jagd&Natur TV)
Informationsfilm für Jäger:
Schweinehalter
Strikte Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen kann einen Eintrag von ASP in Schweinebetriebe verhindern!
- Jeglichen direkten und indirekten Kontakt zwischen Wildscheinen und Hausschweinen verhindern
- Kein Verfüttern von Speiseabfällen an Schweine
- Keine betriebsfremden Personen in den Stall lassen
- Personen, die den Stall betreten, müssen saubere betriebseigene Schutzkleidung oder Einmalschutzkleidung tragen
- Mäuse und Ratten konsequent bekämpfen
- Tiertransportfahrzeuge nach jedem Transport reinigen und desinfizieren
- Jeden Verdacht auf Afrikanische Schweinepest unverzüglich dem Amtstierarzt melden
ASP Früherkennung beim Hausschwein
ACHTUNG: Die Vorgaben der Schweinegesundheits-Verordnung-SchwG-VO. BGBl. II Nr. 406/2016 sind jedenfalls einzuhalten. Schweine müssen so gehalten werden, dass ein Kontakt mit Wildschweinen verhindert wird.
- Empfehlung der Schweinegesundheitskommission (SGK)
- Information für Schweinehalter - (Folder)
- Information für Schweinehalter (A4 Format)
Informationsfilm für Schweinehalter:
Das Ländliche Fortbildungsinstitut Österreich (LFI) hat die Broschüre Biosicherheit Schwein herausgegeben. Diese Broschüre ist sehr anschaulich und wird von der Schweinegesundheitskommission als Grundlage für die Umsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen in Schweinehaltungen empfohlen.
Auf der Homepage der Landwirtschaftskammer werden neben der LFI-Broschüre auch noch andere praktische Empfehlungen zur seuchensicheren Haltung von Schweinen zur Verfügung gestellt.
Reisende
Reisende und Transporteure die aus betroffenen Ländern nach Österreich kommen werden angehalten, Speisereste nur in verschlossenen Müllcontainern zu entsorgen. Illegal mitgebrachte Lebensmittel, die unsachgemäß entsorgt werden können eine Ansteckungsquelle für Wildschweine darstellen.
Forstarbeiter
Krankheitsverdächtige und tot aufgefundene Wildschweine sind der Veterinärbehörde zu melden. Eine möglichst schnelle Erkennung von Ausbrüchen in Österreich erlaubt es rasch geeignete Maßnahmen zur Eindämmung setzen zu können.
Tierärzte
Betreuungstierärzte von schweinehaltenden Betrieben können am direktesten das Gewahrsein der Tierhalter zur Afrikanischen Schweinepest erhöhen und die Bedeutung der Biosicherheit als Vorbeugemaßnahme vermitteln. Bei unspezifisch erkrankten Schweinen ist immer auch die ASP als Differentialdiagnose in Betracht zu ziehen.
- Ätiologie
- Merkblatt Tierärzte
- Folder zur Beprobung von Wildschweinen auf ASP
- Videos zur Probenahme im Freiland und im Labor
Saisonarbeiter und Pflegekräfte
Personen die auf landwirtschaftlichen Betrieben in Österreich beschäftigt sind und die aus Ländern kommen in denen ASP vorkommt werden darauf hingewiesen, dass durch Unachtsamkeit ASP übertragen werden könnte.
Die wichtigsten Infos zur Krankheit sowie Maßnahmen die das Übertragungsrisiko verringern können, werden in folgenden Merkblättern in verschiedenen Sprachen zur Verfügung gestellt.
- ASP-Infoblatt deutsch
- ASP-Infoblatt bulgarisch
- ASP-Infoblatt polnisch
- ASP-Infoblatt rumänisch
- ASP-Infoblatt russisch
- ASP-Infoblatt serbisch
- ASP-Infoblatt slowakisch
- ASP-Infoblatt tschechisch
- ASP-Infoblatt ukrainisch
- ASP-Infoblatt ungarisch
Wir ersuchen um Verständnis, dass aus Gründen der leichteren Lesbarkeit auf diesen Seiten die männliche Sprachform verwendet wird. Sämtliche Ausführungen gelten natürlich in gleicher Weise für die weibliche.
(19.12.2019)
Zusatzinformation
Informationen zur ASP
- alle ASP Videos des BMASGK (Playlist YouTube)
- ASP Verbreitung 2014-2019 EU Kommission Video
- ASP Verbreitung 2007-2018(FLI)Video
- ASP FAQ
- ASP-ExpertInnen - Empfehlungen ab 2017
- Empfehlung der Schweinegesundheitskommission (SGK)
- ASFORCE-Folder zu ASP
- Vorträge, Webinar, BTSF Workshop
- Weiterbildung Amtstierärzte (intern)
- AGES
- World Organisation for Animal Health OIE
- GF-TADs zum Thema ASF