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Equine Infektiöse Anämie (EIA)
Ansteckende Blutarmut. Betrifft Einhufer wie Pferde.
Inhaltsverzeichnis
Die equine infektiöse Anämie ist eine akute oder chronische, mit zyklischem Fieber einhergehende, anzeigepflichtige Infektionskrankheit der Einhufer. Menschen sind für das EIA Virus nicht empfänglich!
Betrifft: Equiden
Neben Pferden sind auch Esel, Maultiere, Maulesel und Zebras empfänglich.
Erreger: Virus
Der Erreger ist ein Lentivirus.
Symptome
Typisch für die EIA ist die lange Inkubationszeit. 30-90% der Infektionen verlaufen symptomlos. Infizierte Tiere bleiben lebenslang Virusträger und stellen eine Ansteckungsquelle für andere Tiere dar. Man unterscheidet zwischen akutem und chronischem Verlauf.
Akuter Verlauf
(Inkubationszeit 5-30 Tage)
- Temperaturanstieg auf über 40 °C für mehrere Tage
- Mattigkeit, Anämie, gestaute bis ikterische Schleimhäute, Herzschwäche
- Schwankende Hinterhand
- Ödeme an Brust, Bauch und Gliedmaßen
Der Tod kann innerhalb weniger Tage eintreten.
Chronischer Verlauf
Das Tier erholt sich nach 3-5 Tagen wieder, die Krankheitsschübe treten allerdings in Intervallen von 4-6 Wochen wieder auf. Mit zunehmender Dauer werden die Tiere schwach und magern, trotz vorhandenem Appetit, stark ab. Es kommt zu Anämie und Thrombozytopenie.
Übertragung
Die Infektion von Pferden erfolgt auf natürlichem Weg entweder durch blutsaugende Stechinsekten (Stechfliegen, Stechmücken, Pferdebremsen) oder bei infizierten Stuten durch die Infektion des Fohlens im Mutterleib. Besonders gefährdet gelten tiefliegende Regionen mit feucht/warmem Klima. Krankheitsausbrüche treten vorwiegend saisonal im Spätsommer und Frühherbst auf. Auch durch verunreinigte Injektionskanülen oder bei Verabreichung von Blutkonserven kann die Krankheit auf gesunde Tiere übertragen werden.
Verbreitung
Die EIA ist weltweit verbreitet, auch in mehreren Mitgliedsstaaten (Italien, Großbritannien, Niederlande, Frankreich, Deutschland, Ungarn) werden immer wieder Fälle von Equiner Infektiöser Anämie gemeldet.
In Rumänien gilt die Erkrankung als endemisch, weshalb strenge Regeln für den Transport lebender Pferde aus Rumänien gelten. In Österreich ist die EIA im Juni 2019 erstmalig seit 2003 wieder aufgetreten. Aktuelle Informationen zur Ausbreitung und Maßnahmen in Österreich werden laufend veröffentlicht.
Bekämpfung
Die Bekämpfung der EIA ist sehr schwierig. Da eine effiziente Bekämpfung der Insekten in der Regel nicht möglich ist, sollte das Hauptaugenmerk darauf gelenkt werden, die Erkrankung nicht in den Stall einzuschleppen. Insbesondere sollte beim Kauf von Tieren penibel darauf geachtet werden, woher das Tier stammt. Beim Ankauf von Pferden aus Anämiegebieten sollte vorher ein Antikörper Nachweis zum Ausschluss einer EIA –Infektion vorgenommen werden. Chronisch kranke aber auch infizierte, symptomlose Tiere stellen eine Gefahrenquelle für gesunde Bestände dar. Da die Krankheit unheilbar ist, wird eine Euthanasierung infizierter Tiere empfohlen.
Im Umkreis von Ausbruchsbetrieben werden alle empfanglichen Tiere untersucht und dürfen bis zum Vorliegen negativer Ergebnisse nicht verbracht werden.
Die Equine Infektiöse Anämie ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Jeder Verdacht auf Infektiöse Anämie der Equiden muss der Amtstierärztin oder dem Amtstierarzt gemeldet werden.
Weitere Informationen
Equine infektiöse Anämie (EIA) - Merkblatt Juni 2019
Informationen der AGES zu EIA
World Organisation of Animal Health
blv.admin.ch
tierseucheninfo.niedersachsen.de